Ausbau der E 233 ist unwirtschaftlich

Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace und Transport & Environment (T&E) haben alle Vorhaben des Bundesverkehrswegeplans, in dem auch der Ausbau der E 233 zu finden ist, nachgerechnet, mit aktuellen Preisen bezüglich CO2 Kosten und induziertem Verkehr verglichen und kommen zu dem Schluss, dass viele Projekte unwirtschaftlich sind. Bei einem Nutzen-Kosten- Verhältnis von über 1 soll das Vorhaben wirtschaftlich sein. Die E 233 wird mit einem NKV von 2,13 im aktuellen Bundesverkehrswegeplan gelistet. Nach der Berechnung von Preissteigerungen, den gestiegenen CO2 Kosten und dem zunehmenden induzierten Verkehr wird ein NKV von 0,15 errechnet. Damit ist auch der Ausbau der E 233 unwirtschaftlich, da der erwartete Nutzen des Ausbaus nicht im Verhältnis zu den gestiegenen Baukosten und den erwarteten Umweltnebenkosten steht. Auch der BUND und der NABU legten Analysen mit dem gleichen Tenor vor: die Kosten für den Bau seien unterschätzt worden ebenso wie immer deutlicher berechenbare Folgen für die Umwelt. Neue oder erweiterte Straßen benötigen Fläche, Asphalt und Beton. Teilweise müssen Wälder gerodet und Sümpfe trockengelegt werden. Es ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass zusätzliche Straßen auch zusätzlichen Verkehr verursachen. Dadurch entstehen mehr CO2 Emissionen.

„Allein die Betrachtung der Kosten im Verhältnis zum Nutzen sprechen gegen einen Ausbau der E 233“, so Dr. Irmtrud Kannen, Vorsitzende des VCE. Verkehrsminister Volker Wissing zeigt sich jedoch wenig beeindruckt von den neuen Zahlen. Er liebäugelt mit einem auch aus privaten Mitteln gespeisten Infrastrukturfonds, um Geld für den naturzerstörerischen und klimaschädlichen Autobahnneubau zu generieren. Allerdings zwingen die Sparvorgaben des Bundeshaushalts, wie z.B. die jetzt bekanntgegebene Kürzung der Mittel um 20 Prozent für die Autobahn GmbH, dazu, die Asphaltträume auf Eis zu legen. Der Ausbau der E 233 wird daher immer unwahrscheinlicher.

Anlage: https://www.transportenvironment.org/te-deutschland/articles/wie-das-verkehrsministerium-mit-veralteten-daten-plant
Anmerkung: Der Ausbau der E 233 ist in der Tabelle in der Zeile 500 zu finden

Cloppenburg, den 18.6.2024
Dr. Irmtraud Kannen